Alte Herren : Spielbericht

Serie hält!

Mit dem Sieg über den Stadtrivalen vom Scheitplatz konnte der VfB Merseburg den vierten Sieg ohne Gegentor im Spieljahr 2023 verbuchen. Möglicherweise ein Fakt, den kaum ein Schwein interessiert, aber gegenüber 2019 (1); 2020 (0); 2021 (1) und 2022 (2) ein zum hysterisch werden gigantischer Wert. Allerdings sollte man bei solchen Vergleichen auch immer den Gegner in Betracht ziehen. Und dieser stellte heute keine Gefahr für die Abwehr des VfB dar. Das Bemühen des ESV Tore zu erzielen, könnte man mit "Freilaufen- Decken" vergleichen und noch dazu in ihrer eigenen Hälfte. Auch die andauernde kleine Siegesserie ist trügerisch, und lässt die Tatsache das spielerisch beim VfB immer mehr abgebaut wird verblassen. Einen geordneten Spielaufbau vermisst man beim VfB schon länger. Da mit Furch und Kaiser die etatmäßigen Fachkräfte durch Verletzung voraussichtlich erst im neuen Spieljahr wieder einsatzfähig sind, ist man gezwungen auf der Kommandobrücke zu improvisieren. Gegen die Eisenbahner übernahm Luther die Spielmacherrolle, da er mit Torvorlagen in den vergangenen Partien am konstantesten war. Den Beweis lieferte Luther auch prompt nach zehn Minuten. Sein Zuspiel konnte Pöhlandt mit einem Flachschuß ins lange Eck zur Führung nutzen. Damit wären die ersten 35 Minuten auch zusammengefasst.

Leider hatte auch der zweite Abschnitt nicht viel mehr an Unterhaltung zu bieten. Erst ab der Mitte dieser Halbzeit entschied sich Böttcher als Erster einer drohenden Thrombose entgegenzuwirken, und setzte zu einem Solo an. Die verheisungsvolle Aktion wurde jedoch kurz vorm gegnerischen Strafraum durch Foulspiel gestoppt. Mit völlig überzogener Meckerei zeigte sich der Übeltäter uneinsichtig gegenüber der logischen Freistoßentscheidung. Als er zudem noch mit Vorsatz das Spielgerät, dem vor ihm liegenden Böttcher an die Finger schoss, schickte Schiedsrichter Bergmann ihn folgerichtig vorzeitig duschen. Um nicht in Unterzahl das AH- Spiel beenden zu müssen, verständigte Bergmann beide Teams und gestattete dem ESV mit Hereinnahme eines anderen Spielers, die Partie vollständig fortzusetzen. Fair- Play sollte gerade bei den Senioren immer ganz oben stehen! Schiedsrichter Bergmann zeigte ohne Frage damit Fingerspitzengefühl. Danach schlief das Spiel wieder ein. Ein Beleg für die fehlende Kreativität im VfB- Spiel, war dann das Tor zum Endstand. Das energische Nachsetzen von P. Steiner setzte einen ESV- Abwehrspieler zu sehr unter Druck. Dieser konnte dann nur einen unkontrollierten Flugball über 15 Meter in Richtung eigenes Tor schlagen. Der zu weit vor seinem Gehäuse stehende Gästetorwart konnte den Ball nur noch mit dem Kopf ins eigene Tor verlängern. Unterm Strich ein äußerst bescheidener Auftritt der Gastgeber. Gerade ein harmloser Gegner, wie der heutige ESV, sollte dem VfB das Selbstbewußtsein geben, auch mal mit einer gesunden Risikobereitschaft den Ball zügig vor das gegnerische Tor zu bringen. Stattdessen versuchten einige VfB- Spieler mit übertriebenem Sicherheitsspiel und ermüdender Tempoverschleppung ihre Hilflosigkeit am Ball zu überspielen.