2.Männer : Spielbericht (2015/2016)

Bärenstarker Auftritt der ZWEITEN

Am 5. Spieltag der Kreisoberliga traf die Reservemannschaft des VfB IMO Merseburg auf den bisher ungeschlagenen Tabellenführer VSG Oppin. Aufgrund verschiedener Gründe standen nur elf Spieler zur Verfügung, Routinier Roland Steiner war der einzige Wechselspieler - dafür noch einmal ein großes Dankeschön. Nach der schwachen Leistung am vergangenen Wochenende in Sennewitz musste heute dringend eine Leistungssteigerung her, um gegen den Aufstiegsaspiranten zu bestehen. Dementsprechend lag der Schwerpunkt der taktischen Ausrichtung auf einer stabilen und kompakten Defensive, die die Räume vor dem eigenen Tor geschickt eng macht. Die Mitspieler machten sich zudem in der Kabine noch einmal untereinander heiß - GEMEINSAM war das Motto.

Was der Merseburger Trainer dann draußen auf dem Feld von seiner Mannschaft sah, überraschte sicherlich nicht nur ihn. Von Beginn an war der VfB IMO im Spiel, übernahm sofort die Kontrolle und hatte enorm viel eigenen Ballbesitz. Nach nur zwei Minuten hatte Tom Binas die erste Chance, gleich eine 100%ige. Mit großem Einsatz luchste er dem Oppiner Libero den Ball ab, hatte folglich nur noch den Torwart vor sich, vergab aber. Drei gute Fernschüsse in der Folgezeit durch Nevenko Gatzke und Marko Nicolaus unterstrichen das couragierte Auftreten der Hausherren. In der 20. Minute sah Marko Nicolaus den einlaufenden Tom Binas und spielte ihn aus dem Halbfeld punktgenau an. Mit dem Gegner im Rücken dribbelte er in den Strafraum, kam mit links zum Abschluss, doch der Keeper stand genau richtig und machte diese gute Möglichkeit zunichte. Von den favorisierten Gästen war offensiv bisher so gut wie gar nichts zu sehen, und das sollte sich bis zur Pause auch nicht ändern. Es spielte nur der VfB IMO, und das über weite Strecken richtig ansehnlich. Auch an der nächsten torgefährlichen Szene hatte der gut aufgelegte Tom Binas seinen Anteil, als er einer Flanke von Nevenko Gatzke entgegengeht, den Ball aber per Kopf nicht drücken konnte (24.). Auch der aufgerückte Christoph Lück konnte die längst fällige Führung für die Hausherren nicht erzielen, seinen Kopfball nach Freistoß von Marko Nicolaus kratzt der Keeper aus dem Winkel (32.). Die letzte Möglichkeit des ersten Durchgangs hatte wiederum Tom Binas, der in eine gefühlvolle und präzise Flanke von Nevenko Gatzke einlief, diese nur leicht über den Scheitel rutschen ließ, doch wiederum nicht den ersehnten Führungstreffer erzielen konnte, denn der Ball landete nur auf dem Tornetz. Demzufolge wurde beim Stande von 0:0 die Seiten gewechselt.

In der Halbzeitbesprechung hatte der Merseburger Trainer nicht viel zu kritisieren - es war vom gesamten Auftritt die beste Halbzeit, die der VfB IMO in dieser Saison gespielt hat. Das Einzige, was bisher fehlte, war ein Treffer für die Hausherren, der aufgrund der Vielzahl an Chancen längst fällig und verdient war.

Nach dem Wiederanpfiff kehrte die Heimmannschaft allerdings unkonzentriert aus der Kabine zurück. Eine Schlafeinlage der Hintermannschaft nach nur wenigen gespielten Sekunden blieb zum Glück folgenlos. Dies war aber wahrscheinlich ein Zeichen zum richtigen Moment, denn in der 47. Minute konnte A-Junior Kenan Erovic im Nachschuss das erlösende 1:0 erzielen, nachdem Tom Binas im ersten Versuch mit links am Keeper scheiterte. Der Jubel war noch gar nicht richtig verflogen, da nutzte Oppin im Stile einer Spitzenmannschaft seine erste richtig gute Chance zum postwendenden Ausgleichstreffer (48.). Der verbandsligaerfahrene Mathias Fengler (ehemals Romonta Amsdorf) nahm einen genau getimten Flugball über die Merseburger Abwehrkette technisch perfekt mit der Brust an und zog sofort ab, Torwart Kevin Walloch blieb nichts anderes übrig, als den Ball aus den Maschen zu holen. Nevenko Gatzke gab seinen Mannschaftskameraden mit einem Distanzschuss aus 25m das Zeichen, " Weiter machen!". Doch nur zwei Minuten später wurde der Spielverlauf nun vollends auf den Kopf gestellt. Erst erzielte Oppin einen Abseitstreffer (49.), kurz darauf wurde Maik Stryjakowski mit einem klasse Pass gut in Szene gesetzt. Er ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und setzte den Ball flach an den linken Innenpfosten, von wo aus er über die Torlinie rollte. Drei Minuten, in denen der VfB IMO nicht konzentriert war, sorgten nun also für die Tatsache, dass man trotz haushoher Überlegenheit in Rückstand lag. Man sah der Mannschaft an diesem Tage jedoch an, dass sie sich für die bisher gezeigte Leistung noch belohnen wollte. Die Moral und das Auftreten stimmten auch nach dem Rückstand. Oppin zog sich weit zurück, versuchte, mit Mann und Maus den Vorsprung ins Ziel zu retten. Die Domstädter versuchten, weiterhin geduldig und mit Ruhe die Lücke zu finden, um in eine aussichtsreiche Abschlussposition zu kommen. Solch eine hatte der aufgerückte Felix Hiller, der es fertig brachte, freistehend fünf Meter vor dem Tor einen Abwehrspieler auf der Linie anzuschießen (58.). Gut eine viertel Stunde vor Schluss sieht Patrick Zimmerman wegen Nachtretens die Gelb-Rote Karte, sodass Oppin die Schlussphase in Unterzahl bestreiten musste. Die Merseburger ließen den Ball weiterhin gut durch die eigenen Reihen laufen, sorgten so dafür, dass die Gäste immer wieder lange und kräftezehrende Wege gehen mussten. Der gegnerische Strafraum wurde regelrecht belagert, die VSG lauerte auf den entscheidenden Konter. Es dauerte bis in die Nachspielzeit hinein, ehe die Bemühungen des VfB IMO endlich belohnt wurden. Christoph Lück dribbelte im Strafraum parallel zur 16m-Linie und wurde von einem Oppiner Spieler am Oberschenkel getroffen. Der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß, den Kapitän Marko Nicolaus zum 2:2 verwandelte. Wenig später wurde die Partie abgepfiffen. Die Gäste diskutierten wild mit dem Schiedsrichtergespann, wohingegen auf Seiten des VfB IMO Freude, wenn auch mit einem klein bisschen Ärger über die "vergebenen" zwei Punkte, herrschte.

Man muss der Merseburger Mannschaft Respekt zollen, denn was sie trotz der zahlreichen (personellen) Rückschläge gegen den Tabellenführer Oppin geleistet hat, war einfach großartig. Am Ende ist es nur schade, dass sich die Spieler nicht mit drei Punkten belohnt haben, die sie sich auf jeden Fall verdient gehabt hätten. So musste ein Elfmeter in der Nachspielzeit her, um letztendlich einen Punkt auf der Habenseite gut zu schreiben. Dennoch, diese Leistung sollte Optimismus verbreiten - ansehnlicher Fußball, eine Vielzahl an herausgespielten Chancen, nach Rückstand Moral gezeigt. Weiter so, Jungs!!!