2.Männer : Spielbericht (2014/2015)

Zwei Tore in der Nachspielzeit

Am 1. Spieltag der Landesklasse traf Aufsteiger Sportring Mücheln auf die Reserve des VfB IMO Merseburg. Die Partie endete 3:3-Unentschieden, wobei die Gäste bis zur Nachspielzeit noch mit 1:3 in Führung lagen.
Die Hausherren zogen sich anfangs weit zurück und überließen Merseburg den Spielaufbau. Dadurch konnte Nicolaus ungestört einen präzisen Diagonalball auf Habesch spielen, der in Torjägermanier zur frühen Führung einschob (3.). Dies gab den Gästen viel Selbstvertrauen. Wenig später legte der Torschütze einen langen Flugball geschickt auf Nitsche ab, der aus vollem Lauf nur den Außenpfosten traf (12.). Viel Glück hatte der VfB IMO nach einer guten viertel Stunde, als Torwart Köcher im Herauslaufen per Kopf gegen Thomas klären konnte. Der anschließende Heber von Hein sprang äußerst knapp über die Querlatte. Mücheln fand nur schwer ins Spiel, Keeper Köcher musste gelegentlich einmal einen langen Ball klären, ansonsten blieb er im ersten Durchgang fast beschäftigungslos. Der VfB IMO hatte durch den agilen Habesch eine weitere Möglichkeit, er nahm eine scharfe Eingabe von Nitsche direkt, verfehlte allerdings das Tor (21.). Durch gutes Pressing gelangen die Domstädter wenig später in Ballbesitz, doch Nicolaus vergab die riesen Chance zum 0:2 und schoss neben das Tor. Nach einem Kopfballduell zwischen Schilling und Lange musste der Müchelner mit einer blutenden Platzwunde ins Krankenhaus gebracht werden, für Schilling ging es nach kurzer Pause weiter. Kurz vor dem Pausenpfiff nahm Habesch eine Wiesener-Ecke am langen Pfosten direkt und prüfte damit Keeper Heinze, der in dieser Situation gleich zwei Mal großartig reagierte und ein weiteren Gegentreffer verhinderte.
Die Gäste starten wiederum gut in den zweiten Durchgang. Nitsche zog im Dribbling energisch an, passt quer, Habesch behauptet im Strafraum clever den Ball und legt auf Wiesener ab, der seine ganze Kraft in den Schuss legte und Torwart Heinze keinerlei Abwehrchance ließ – 0:2 (47.). Nach einem angeblichen Foulspiel von Gatzke gab es für Mücheln Freistoß, den Thomas sehenswert in den linken Winkel unterbrachte und den Anschlusstreffer erzielte (48.). Danach kam Sportring besser ins Spiel, der VfB IMO verlor im Mittelfeld zu einfach die Bälle, wodurch Mücheln nun auch eigene Torchancen hatte, die aber allesamt nicht genutzt wurden. Gatzke sorgte nach einem Konter über Habesch einmal für etwas Entlastung, doch sein Abschluss geht vorbei (72.). Besser machte es kurz darauf Wiesener, der einen lehrbuchreifen Spielzug aus dem Mittelfeld heraus mustergültig per Lupfer über den herauslaufenen Keeper zum 1:3 abschloss (71.). In der 80. Minute hätte Habesch den Vorsprung weiter ausbauen können, doch sein Kopfball nach Freistoß von Nicolaus ging knapp daneben. Bei den Merseburgern schwanden nun, auch aufgrund fehlender Wechseloptionen die Kräfte. Mücheln gab sich trotz des Rückstandes noch nicht geschlagen. Köcher, der bis dato
stets zur Stelle war und viele Bälle im Herauslaufen klärte, lenkte fünf Minuten vor Schluss einen Kopfball mit allerletztem Einsatz am rechten Pfosten vorbei. Aus dem Gewühle heraus erzielte Thomas in der Schlussminute das 2:3 und ließ die Hoffnungen der Müchelner noch einmal aufkeimen. Unglaublich, was dann in der dritten Minute der Nachspielzeit passierte. Der Schiedsrichter entschied nach einer Klärungsaktion von Steigemann auf Strafstoß, nachdem R. Sell auf den Verteidiger auflief und sich fallen ließ - ein Witz. Vor zweieinhalb Jahren war es genau der selbe Spieler, der durch einen einfachen Oberkörperkontakt von Hofer wie vom Blitz getroffen zu Boden fiel und in der letzten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter herausschindete. Doppeltorschütze Thomas ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Penalty sicher zum 3:3-Endstand. Schiedsrichter Ußfeller pfiff die Partie gar nicht wieder an.

Für Mücheln fühlt sich das Remis sicherlich wie ein Sieg an, bei den Domstädtern ärgerte man sich über die verlorenen zwei Punkte. „Ich kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir haben uns auswärts einen 1:3-Vorsprung herausgespielt und diesen bei hochsommerlichen Temperaturen mit vereinten Kräften verteidigt. Zum wiederholten Male ein Witzelfmeter in der letzten Minute der Nachspielzeit, was will man da machen?“, ärgerte sich Trainer Christian Gebhardt nach der Partie über Schiedsrichter Ußfeller.