2.Männer : Spielbericht (2014/2015)

Wichtiger Heimsieg in letzter Sekunde

Im letzten Spiel vor der Winterpause empfing die Reserve des VfB IMO Merseburg den Tabellensiebten ESG Halle. Für den Gastgeber zählte in dieser Partie nur ein Sieg, um mit den drei Punkten zum einen ein kleines Polster zur Abstiegszone zu schaffen, zum anderen den Anschluss an das Tabellenmittelfeld nicht ganz zu verlieren.

Die Begegnung war noch keine zehn Minuten gespielt, da lag der VfB IMO bereits mit 0:1 in Rückstand. Im Mittelfeld wurde Klein-Klein gespielt, dadurch unnötig der Ball verloren, was die ESGler eiskalt ausnutzten. Den Konter über deren rechte Angriffsseite schloss Torjäger Jan Tiffert erfolgreich ab. Somit rannte man frühzeitig einem Rückstand hinterher; genau das wollte man vermeiden. Maher Habesch hatte im Gegenzug den Ausgleich auf dem Fuß, doch der Ball wird im letzten Augenblick auf der Torlinie geklärt. Auch die nächste Möglichkeit geht auf das Konto von Maher Habesch, der eine Ablage von Tim Kiesshauer annimmt und verdeckt abschließt. Torwart Jan Hilscher sah den Ball spät, lenkte ihn aber mit einem großartigen Reflex noch um den linken Pfosten (16.). Aufgrund einer Oberschenkelverletzung von Marius Merk mussten die Hausherren bereits nach 18 Minuten wechseln, für ihn kam Billy Gumbrecht ins Spiel. Tom Binas hätte in der 19. Minute den Ausgleich erzielen müssen, als er eine Luther-Flanke freistehend aus 5m am Tor vorbei köpfte. Mit dieser Chance war die kleine Drangphase der Domstädter vorbei, danach knüpfte man wieder an die Spielweise der ersten zehn Minuten an. Viel Klein-Klein, kein Raumgewinn, keine Zielstrebigkeit. Bis zum Pausenpfiff erspielten sich die Merseburger somit keine nennenswerte Torchance mehr. Zudem hatte man in drei Situationen enormes Glück. In der 22. Minute knallte ein ansatzloser Volleyschuss ans Gebälk, kurz vor der Pause setzt Halle einen Konter an den linken Pfosten (41.) und einen Lupfer über den bereits geschlagenen Clemens Köcher auf die Querlatte (43.). Demzufolge blieb es bis zum Pausenpfiff beim 0:1 für die Gäste.

Im zweiten Durchgang zogen sich die Hallenser weit zurück und versuchten, die Führung zu verteidigen. Lediglich Kapitän Jan Tiffert besetzte die Offensive, die restlichen Spieler machten die Räume um den eigenen Strafraum herum eng. Dem VfB IMO gelang es vorerst nicht, sich entscheidend durch zu setzen und für gefährliche Strafraumaktionen zu sorgen. Mit der Einwechslung von Daniel Oertel (70.) wurde das Spielsystem geändert, um offensiv mehr Druck auszuüben. Dies sollte der Schlüssel zum Erfolg sein, gleichzeitig war es scheinbar ein Weckruf für die Hausherren. Plötzlich begann man, Fußball zu spielen, Tempo in die eigenen Aktionen herein zu bringen. Dafür wurde der VfB IMO in der 72. Minute belohnt, als Eric Weisbach bei einem Eckball von Christopher Luther am höchsten springt und lehrbuchreif zum Ausgleich ins Tor köpfte. Bei den Gästen ließen nun zusehens die Kräfte nach, sie konnten kaum noch für Entlastung sorgen. Kapitän Christoph Lück tankte sich in der 76. Minute energisch durch, doch sein Linksschuss geht knapp am Tor vorbei. Daniel Oertel sebelte wenige Augenblicke später an einer flachen Eingabe von Tim Kiesshauer vorbei. Der VfB IMO war nun drauf und dran, den Führungstreffer zu erzielen. Auf der anderen Seite musste man jedoch stets aufpassen, dass die Abwehr nicht völlig entblößt und Halle zum Toreschießen eingeladen wurde. Fünf Minuten vor Spielende zeigten die Merseburger einen klasse Spielzug, Tom Binas war es in letzter Instanz, der mit Übersicht auf A-Junior Tim Kiesshauer querlegt. Doch der sichere ESG-Rückhalt Jan Hilscher machte diese Chance mit einem Reflex zunichte. Glück hatte der VfB IMO, als Schiedsrichter Silvio Schaller bei einem Tackling von Christoph Lück gegen den eingewechselten Jörg-Uwe Sparrenberg nicht auf Strafstoß entschied (87.). Der Autor des Drehbuchs dieses Spiels hätte es spannender nicht machen können. Punktgenau in der 90. Minute setzte Daniel Oertel zu einem Flankenlauf auf der linken Seite an. Seine präzise Flanke aus vollem Lauf erreicht den am langen Pfosten einlaufenden Christopher Luther, der die Kugel zum vielumjubelten 2:1 einköpfte. In der zweiminütigen Nachspielzeit warfen die Eisenbahner noch einmal alles nach vorn, doch der Ausgleichstreffer gelang ihnen nicht mehr.

Die Erleichterung war den Merseburgern nach Abfiff in den Gesichtern abzulesen. Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen konnte endlich wieder einmal gejubelt werden. Dennoch muss man sich die Frage stellen, weshalb die Merseburger erst in den letzten 30 Minuten aufwachen und beginnen, Fussball zu spielen. Auch wenn das Spiel gewonnen und die drei überlebenswichtigen Punkte geholt wurden, die Mannschaft kann viel, viel mehr!!!