2.Männer : Spielbericht (2014/2015)

Höchste Heimpleite seit vielen Jahren

Bei einer Umfrage im Vorfeld, wie das Spiel des VfB IMO Merseburg II gegen VfB Nessa ausgeht, wäre als Ergebnis ein 1:7 mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht genannt worden. Doch mit genau diesem Endstand verlor die Merseburger Reserve ihr Heimspiel gegen Nessa. Der Aufsteiger konnte es nach dem Abpfiff selbst noch gar nicht richtig realisieren, was ihnen auf dem Kunstrasenplatz soeben gelungen ist.
Von Beginn an hatten die Hausherren ihre Probleme, in das Spiel hineinzufinden. So musste Keeper Clemens Köcher bereits nach wenigen Sekunden das erste Mal entscheidend eingreifen, als er eine Flanke vor dem einköpfbereiten Angreifer wegfing. Wenig später setzte Matthias Reimer einen Distanzschuss knapp neben das Gehäuse. Es dauerte bis zur 10. Minute, ehe Marko Nicolaus mit einem sehenswerten Freistoß die erste Merseburger Torchance hatte. Großartig geschossen, doch genauso großartig holt Florian Beier die Kugel aus dem linken Winkel. Nachdem sich Christian Wiesener einmal auf links durchsetzen konnte, legt er quer auf Marko Nicolaus ab, doch sein Abschluss stellt keine Gefahr dar (20.). Nessa spielte teilweise gefällig, ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen. Die Merseburger taten allerdings auch ihr Übriges dazu, denn im Spiel gegen den Ball hielt fast jeder Merseburger einen Sicherheitsabstand von mehreren Metern zu seinem Gegenspieler. Somit bekam man im Defensivverhalten kaum einmal Zugriff, um in eigenen Ballbesitz zu kommen. Wenn es denn einmal gelang, so wurde der Ball postwendend häufig wieder verloren. So kann man natürlich das eigene Spiel nicht aufziehen, geschweige denn sich eigene Torchancen erarbeiten. Scheiterte der auffällige Michael Schellenberg in der 27. Minute mit einem Schuss aufs kurze Eck noch an Torwart Clemens Köcher, so war er wenige Sekunden später erfolgreich. Die Merseburger Abwehr spekulierte auf Abseits, die Fahne des Linienrichters blieb allerdings unten, was der Torschütze ausnutzte und die Kugel aus spitzen Winkel über Torwart Clemens Köcher hinweg zum Führungstreffer einnetzte. In der 35. Minute fuhren die Gäste mit wenigen Kontakten über Michael Schellenberg und Nico Georgi einen Konter, den letzterer äußerst knapp am kurzen Pfosten vorbeisetzte. Kevin Oswald zeigte kurz darauf, wie man bei einem Eckstoß zum Ball geht und erzielt somit das 0:2 (36.). Da es beim VfB IMO spielerisch überhaupt nicht lief, versuchte sich Nevenko Gatzke nur eine Minute später mit einem platzierten Distanzschuss, den Florian Beier an den rechten Pfosten lenken konnte. Doch gegen den Nachschuss des nachlaufenden Tom Binas war er machtlos, der wichtige 1:2-Anschlusstreffer im direkten Gegenzug. War das der Wachmacher für die Merseburger Mannschaft?
Der VfB IMO begann die zweite Halbzeit mit dem ersten guten Angriff über die Außen, den Nevenko Gatzke abschließt, aber knapp verfehlt (51.). Kurz darauf verwandelte Marcel Müller einen Freistoß aus extrem spitzen Winkel sehenswert zum 1:3 im langen Dreiangel. Solch ein Treffer gelingt ihm sicherlich nicht noch einmal. Daraufhin zog sich Nessa weit zurück und lauerte auf Konter. Die Hausherren fanden gegen den tiefstehenden Gegner einfach kein Mittel, um in die torgefährliche Zone einzudringen. Torchancen waren demzufolge Mangelware. Lediglich bei einem Schrägschuss von Christian Wiesener keimte mal so etwas wie Torgefahr auf (76.), letztendlich jedoch ohne zählbaren Erfolg. Der VfB IMO setzte nun alles auf eine Karte, spielte mit drei Stürmern, um das Unmögliche vielleicht doch noch möglich zu machen. Doch Nessa war an diesem Tag einfach in einer besseren Verfassung und in den entscheidenden Situationen immer einen Tick schneller, auch gedanklich. In der Schlussphase gab der Gastgeber das Spiel letztendlich ganz aus der Hand. Innerhalb von zehn Minuten erzielte Nessa vier weitere Tore, teilweise mit großer Unterstützung der Merseburger Defensive. Auf Seiten des VfB IMO wartete nun jeder nur noch sehnsüchtig auf den Abpfiff der Partie, welche im Kreise der Merseburger Spieler anschließend direkt auf dem Platz lange besprochen und analysiert wurde.