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U19 II : Spielbericht (2009/2010)

Landesliga St. 3
9. Spieltag - 25.10.2009 12:00 Uhr
Dessauer SV 97   VfB IMO Merseburg II
Dessauer SV 97 2 : 5 VfB IMO Merseburg II
(2 : 0)

Spielstatistik

Tore

3x Nevenko Gatzke, 2x Steven Reißner

Assists

2x Peter Gühne, Daniel Bunk, Markus Kupfer, Patrick Herzing

Gelbe Karten

Carsten Jäschke, Steven Reißner, Nevenko Gatzke

Zuschauer

30

Torfolge

1:0 (31')Dessauer SV 97
2:0 (40')Dessauer SV 97
2:1 (50')Steven Reißner (Peter Gühne)
2:2 (72')Nevenko Gatzke (Peter Gühne)
2:3 (78')Nevenko Gatzke (Patrick Herzing)
2:4 (80')Steven Reißner (Daniel Bunk)
2:5 (83')Nevenko Gatzke (Markus Kupfer)

Klasse Moral nach 0:2-Rückstand und verschossenen Elfmeter

Am 9. Spieltag traf der VfB IMO Merseburg auf den Tabellensechsten Dessauer SV 97. Die Gäste reisten mit dem Selbstvertrauen an, die letzten beiden Partien gewonnen zu haben. Daher war es das Ziel, die kleine Serie fortzusetzen und auch auswärts gegen Dessau zu gewinnen. Nur so kann der Anschluss an das Tabellenmittelfeld gehalten werden. Dass dies in der aktuellen Situation enorm wichtig ist, beweist ein Blick auf die Tabelle der Staffel 3: Den Tabellenvierten und Tabellenzwölften trennen gerade einmal fünf Punkte voneinander. Das Trainergespann Gebhardt/Walloch entschied sich wie schon in Zeitz zunächst für die etwas defensivere Variante, um aus einer sicheren und kompakten Abwehr heraus zu spielen. Die beiden Neuzugänge Markus Kupfer und Patrick Germann kamen dabei erstmals zum Einsatz und werden unser Team für den Rest der Saison hoffentlich verstärken.

Dass die Partie in Dessau kein Zuckerschlecken werden würde, zeigte sich bereits nach wenigen Sekunden, als Steven Reißner und wenig später Nevenko Gatzke auf Höhe der Mittellinie verwarnungsreif „umgehauen“ wurden. Die erste Chance des Spiels hatte der VfB IMO durch Steven Reißner, der sich aus halbrechter Position gut durchsetzte und sich für einen Querpass entschied, der im allerletzten Moment zur Ecke geklärt werden konnte, anstatt selbst den Abschluss zu suchen (6.). Der VfB IMO Merseburg übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle, auch wenn man aus dem Spiel heraus vorerst nur zu wenigen zwingenden Chancen kam. Das lag jedoch auch an der sehr robusten Spielweise der Dessauer, die den Spielfluss der Merseburger immer wieder mit vielen Foulspielen unterbrachen. Manchmal schon unverständlich, dass Schiedsrichter Klose aus Dessau kein einziges Foulspiel mit einer gelben Karte ahndete. Der VfB IMO konnte aus den daraus resultierenden Standards jedoch noch kein Kapital schlagen. So verpasste Nevenko Gatzke einen Freistoß von Peter Gühne am langen Pfosten freistehend nur knapp (10.). Auch Neuzugang Patrick Germann hatte bei seinem direkt getretenen Freistoß aus gut 20 Metern kein Glück (12.). Die bis dato größte Möglichkeit hatte Steven Reißner, der sich in der 21. Minute gegen mehrere Abwehrspieler trotz Bedrängnis durchsetzte und plötzlich frei vorm Torhüter stand. So gut dieses Dribbling war, so schlecht war der Abschluss, denn der Mittelfeldspieler schoss den Ball aus Nahdistanz genau in die Arme des Keepers. Wie so oft im Fussball, sollten Nachlässigkeiten im Abschluss auch heute bestraft werden. Praktisch mit ihrem ersten Angriff, der aus einem Missverständnis im Zentrum zwischen Rico Stuck und Alexander Schmidt resultierte, tauchte der Dessauer Florian Rupprecht nach Pass in die Gasse frei vor Torwart Tom Siegfried auf, der beim platzierten Schuss aus halblinker Position ins lange Eck chancenlos war (31.). Das Spiel war also auf den Kopf gestellt, doch der VfB IMO spielte nach einer kurzen „Schockphase“ weiter nach vorn. Nachdem ein weiterer 25m-Freistoß von Patrick Germann drüber ging (33.), sprach der Schiedsrichter den Gästen einen Foulelfmeter zu, den Nevenko Gatzke verschoss. Der Keeper parierte den schwach getretenen Penalty, ließ ihn nach vorn abprallen, sodass der Schütze noch einmal an den Ball kam. Doch auch den aufspringenden Ball brachte er nicht im Kasten unter, sondern setzte ihn auf die Querlatte, da er den Ball nicht richtig traf (38.). Dessau nutzte diese Verunsicherung aus und baute die Führung mit ihrer zweiten richtigen Torchance auf 2:0 aus. Dabei machte die Defensivabteilung gleich zwei entscheidende Fehler, indem sie die Flanke von außen ungehindert zuließ und sich Verteidiger Peter Gühne bei der Hereingabe im Zentrum verschätzte bzw. auf seinen Torwart verließ. Nutznießer dieser Situation war Max Zabel, der den zum Tor drehenden Ball mit der Fußspitze ins kurze Eck spitzelte (40.). Fast hätten die Dessauer vor der Pause auch noch ihre dritte Möglichkeit genutzt und dem VfB IMO so den „Todesstoß“ versetzt, doch glücklicherweise ging der Schuss nach einem Konter, bei dem die komplette rechte Abwehrseite offen war, knapp am linken Pfosten vorbei. Somit ging es beim Stande von 2:0 für die Dessauer in die Halbzeitpause.

Aufgrund des Rückstandes entschieden sich die beiden Merseburger Trainer für eine Systemumstellung, um im Offensivbereich variabler und vor allem druckvoller zu sein. Die Mannschaft wurde noch einmal aufgemuntert und motiviert, war man doch bisher – trotz des Rückstandes – die klar bessere Mannschaft. Um den Gegner noch mehr unter Druck zu setzen und folglich zu mehr Torchancen zu kommen, sollte häufiger das Kurzpass-/Zusammenspiel gesucht werden, anstatt mit langen Bällen zu operieren.

Die Gäste kamen gut erholt aus der Kabine und versuchten sofort, das geänderte Konzept umzusetzen. Der aufgerückte Peter Gühne hatte in der 47. Minute die erste Chance der 2. Halbzeit, nachdem er einen Eckball von Markus Kupfer knapp am Tor vorbeiköpfte. Drei Minuten später übernahm der Rechtsverteidiger die Vorbereiterrolle und brachte einen Freistoß von der rechten Außenlinie präzise vor das gegnerische Tor. Der Keeper verharrte auf der Linie, was Steven Reißner ausnutzte und per Direktabnahme in die rechte Ecke den 2:1-Anschlusstreffer erzielte. Nun war der VfB IMO auch vom Ergebnis her wieder im Spiel und wollte schnellstmöglich den Ausgleichstreffer. Dessau beschränkte sich mit Beginn der zweiten Halbzeit nur noch auf die Verwaltung des Vorsprungs und ließ auch konditionell stark nach. So sorgte lediglich der ein oder andere Standard für etwas Entlastung der Dessauer Defensive, so z.B. in der 68. Minute, als ein Dessauer Spieler nach einem Eckball freistehend am Tor vorbei köpfte. Es spielte nur noch der VfB IMO - entgegen der 1. Halbzeit nun mit der notwendigen Ruhe im Spielaufbau. Nevenko Gatzke war es vorbehalten, den viel umjubelten 2:2-Ausgleich zu erzielen. Ausgangspunkt war erneut eine Flanke von Peter Gühne, die vom Gegner per Kopf verlängert wurde, worauf der am langen Pfosten stehende Torschütze spekulierte und die Kugel flach im Tor einnetzte (72.). Jetzt wollte die Mannschaft natürlich mehr und sich für die couragierte Spielweise selbst belohnen. Immer wieder wurde ruhig aus der eigenen Abwehr heraus aufgebaut und versucht, über außen zum Erfolg zu kommen. In der 78. Minute war es dann endlich soweit, der VfB IMO Merseburg konnte durch einem klasse Angriff erstmals in Führung gehen. Nach einem Ballgewinn am eigenen Strafraum schickte Mannschaftskapitän Rico Stuck den eingewechselten Patrick Herzing mit einem langen Ball auf die Reise. Im Laufduell auf der linken Seite konnte er sich durchsetzen und den Ball unter Bedrängnis platziert quer in den Lauf von Nevenko Gatzke passen, der den Ball per Direktabnahme zum 2:3 im Tor unterbrachte (78.). Jetzt nutzten die Gäste die totale Verunsicherung der Dessauer aus und erzielten nur zwei Minuten später sogar das 2:4. Daniel Bunk setzte Steven Reißner in Szene, der sich im Zentrum clever durchsetzte und erneut frei vor dem Torhüter auftauchte. Diesmal machte er es allerdings besser, spielte ihn mit einem Haken aus und schob ohne Probleme ein (80.). Mit dem Wissen, eine 2:0-Pausenführung aus der Hand gegeben zu haben, gaben sich die Dessauer nun auf. Der VfB IMO kam in der 83. Minute so noch zum 2:5, welches - wie schon das 2:3 - super herausgespielt wurde. Patrick Herzing spielte einen „No-Look-Pass“ auf links außen in den Raum zum startenden Markus Kupfer, der nach +kurzem Dribbling kurz hochschaute und Nevenko Gatzke am langen Pfosten einlaufen sah. Uneigennützig legte er den Ball quer, der nur noch den Fuß hinhalten musste und zum 2:5 verwandelte – fast eine Kopie des Tores in der 78. Minute.

Am Ende ging der VfB IMO Merseburg als verdienter Sieger vom Platz, zeigte die Mannschaft doch eine große Moral, indem sie einen verschossenen Elfmeter verkraftete und einen 2:0-Pausenrückstand noch drehte. Den Spielern sollte allerdings klar sein, dass solch ein Kraftakt nicht immer gelingt, was heißen soll, dass beide Halbzeiten hochkonzentriert angegangen werden müssen (defensiv wie auch offensiv), um erfolgreich zu sein. Die aussichtsreichen Chancen in der ersten Halbzeit hätten einfach zur Führung genutzt werden müssen, anstatt völlig überraschend mit 2:0 zurückzuliegen. Ein weiteres Defizit war, dass man sich in den ersten 45 Minuten zu oft von der robusten Gangart der Dessauer beeindrucken ließ. Rückblickend sollte angemerkt werden, dass Schiedsrichter Klose hier einfach von Beginn an hätte konsequent durchgreifen müssen, was er das gesamte Spiel leider nicht getan hat. So entspricht es einfach nicht dem Spielgeschehen und der Verteilung der Foulspiele, wenn der VfB IMO Merseburg in 90 Minuten drei gelbe Karten bekommt (teilweise wegen Kleinigkeiten, z.B. Steven Reißner nach einem unglücklichen Zusammenprall) und Dessau trotz einiger derber Foulspiele nicht eine einzige Karte (!!!) sieht. Nichtsdestotrotz – am Ende war es nicht spielentscheidend – der VfB IMO gab auf seine Art und Weise eine Antwort, die hieß: Auswärtssieg!!!
Durch den Erfolg konnte die kleine gestartete Serie auf drei Siege in Folge ausgebaut werden, wodurch der VfB IMO nun mit 12 Punkten auf den 8. Platz kletterte und den Abstand zum Dessauer SV auf einen Punkt verkleinern konnte.

Glückwunsch der gesamten Mannschaft zu dieser furiosen Aufholjagd!!! Weiter so!!!


Quelle: Christian Gebhardt